Europawahl 2024 in der Region: Die Ergebnisse in Ulm, Neu-Ulm und im Alb-Donau-Kreis (2024)

Bei der Europawahl am 9. Juni haben die Bürgerinnen und Bürger der EU-Länder die Mitglieder des Europäischen Parlaments gewählt. In Deutschland sind knapp 65 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen worden. Die Bundeswahlleiterin, Politiker und Parteien riefen die Bundesbürger immer wieder dazu auf, ihr Wahlrecht wahrzunehmen. „Nie war eine Europawahl so wichtig“, hieß es. Die Abgeordneten des Europa-Parlaments gestalten und beschließen zusammen mit den Regierungsvertretern der EU-Mitgliedstaaten neue Gesetze.

Europawahl-Ergebnis für den Alb-Donau-Kreis

Der befürchtete Rechtsruck zeigt sich auch im Alb-Donau-Kreis, auch dort erstarkte die AfD. Die Rechspopulisten bekamen 15,98 Prozent der Stimmen – sie haben damit ein ähnliches Gewicht wie im Nachbarlandkreis Neu-Ulm. Die AfD wird im Alb-Donau-Kreis ebenfalls zweitstärkste Kraft. Bei der Wahl vor fünf Jahren lag sie auf Platz vier.

Als AfD-Hochburg zeigt sich Unterstadion. Dort hat die Rechtsaußenpartei besonders viele Stimmen an sich ziehen können: Die AfD erreichte in dieser Gemeinde 26,03 Prozent. In Holzkirch haben die Rechtspopulisten die wenigsten Wähler für sich gewinnen können: Sie kamen dort auf 9,24  Prozent.

Unangefochten stärkste Kraft im Alb-Donau-Kreis ist die CDU. Sie knackte diesmal die symbolträchtige 40-Prozent-Marke. Die Christdemokraten konnten 40,08 Prozent der Stimmen erzielen.

Grüne und SPD lieferten sich bei dieser Europawahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz drei auf der Rangliste im Alb-Donau-Kreis, schlussendlich lagen die Grünen mit 9,99 Prozent ganz knapp vor den Sozialdemokraten, die auf 9,24 Prozent kamen.

Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht bringt es auf 4,49 Prozent und schneidet damit deutlich besser ab als die Linke. Die kommt auf 1,02 Prozent der Stimmen.

Da es bei der Europawahl nach den deutschen Regeln keine Sperrklausel gibt, hätte es sich durchaus gelohnt, eine Kleinpartei zu wählen. Und kleine, neue Parteien sprachen im Vorfeld gezielt gerade Jungwähler an. Bekanntlich waren diesmal auch 16- und 17-Jährige wahlberechtigt. Gleichwohl schafften nur wenige kleine Parteien wie die Tierschutzpartei und Volt eine 1 vor dem Komma. Die Klimaliste kam lediglich auf 0,09 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag im Alb-Donau-Kreis bei 69,61 Prozent. Ein ziemlich hoher Wert für eine Europawahl.

Europawahl-Ergebnis für den Landkreis Neu-Ulm

Rechte und rechtsextreme Parteien werden stärker. Dieser Trend, den Umfragen für die ganze EU voraussagten, zeigt sich nun tatsächlich auch im Landkreis Neu-Ulm: Die AfD konnte ihren Stimmenanteil deutlich ausbauen, sie erhielt 14,8 Prozent – Federn lassen mussten allerdings die Grünen, die bei der Wahl vor fünf Jahren mit 19,4 Prozent noch die großen Gewinner gewesen waren. Sie bringen es diesmal lediglich auf 10,5 Prozent und rutschen von Platz zwei auf Platz drei der Rangliste des Landkreises ab. Die Rechtsaußenpartei kletterte hoch von Platz drei auf Platz zwei.

Besonders viele Unterstützer hat die AfD in  Kellmünz. Dort kam die rechtspopulistische Partei auf 23,1 Prozent. In Elchingen erreichte sie viel weniger Anhänger, dort kam die AfD auf 10,7 Prozent.

Die CSU wurde erneut stärkste Kraft im Landkreis Neu-Ulm, sie konnte ihre Position sogar noch etwas festigen und landete knapp unter der 40-Prozent-Marke. Die Christsozialen erreichten diesmal 39,6 Prozent der Stimmen.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht fand deutlich mehr Zuspruch als „Die Linke“. Bei der neuen Partei BSW haben 4,4 Prozent der Wählerinnen und Wähler ihr Kreuz gemacht, bei der Linken nur 1,1 Prozent.

Nach ihrem dramatischen Absturz bei der Europawahl 2019 haben die Sozialdemokraten sogar weiter in der Wähler-Gunst verloren: Sie kommen nur noch auf einen Stimmenanteil von 8,9 Prozent.

Mit Umweltthemen konnten, obwohl gerade ein Hochwasser ungekannten Ausmaßes die Region heimgesucht hatte, nicht nur die Grünen bei relativ wenigen Menschen punkten. Auch die Klimaliste Deutschland, die zum ersten Mal zu einer Europawahl antrat, schaffte das nicht in nennenswertem Maße. Sie kam im Landkreis Neu-Ulm auf lediglich 0,1 Prozent.

Die Wahlbeteiligung lag im Landkreis Neu-Ulm bei 60,1 Prozent.

Die Ergebnisse der Städte und Gemeinden in der Region

Die Ergebnisse aus den größten Städten und Gemeinden im Verbreitungsgebiet der SÜDWEST PRESSE in Baden-Württemberg und Bayern finden Sie hier:

• Europawahl-Ergebnis in Ulm
• Europawahl-Ergebnis in Neu-Ulm
• Europawahl-Ergebnis in Senden
• Europawahl-Ergebnis in Blaubeuren
• Europawahl-Ergebnis in Blaustein
• Europawahl-Ergebnis in Dietenheim
• Europawahl-Ergebnis in Dornstadt
• Europawahl-Ergebnis in Ehingen
• Europawahl-Ergebnis in Erbach
• Europawahl-Ergebnis in Laichingen
• Europawahl-Ergebnis in Langenau
• Europawahl-Ergebnis in Elchingen
• Europawahl-Ergebnis in Nersingen
• Europawahl-Ergebnis in Vöhringen
• Europawahl-Ergebnis in Illertissen
• Europawahl-Ergebnis in Weißenhorn

Europawahl-Ergebnis für Ulm

Weitere Ergebnisse der Europawahl aus Baden-Württemberg

Wer durfte bei der Europawahl wählen?

An der Europawahl können generell alle Menschen teilnehmen, die Bürger eines EU-Staats sind und in ihrem Heimatland die Voraussetzungen erfüllen, um wählen zu dürfen. In Deutschland dürfen alle Staatsbürgerinnen und Staatsbürger wählen, die mindestens 16 Jahre alt sind. Alle Wahllokale waren am 09.06.2024 zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet.

Kommunalwahlen in Baden-Württemberg